Mofatuning moderat oder extrem
Diese Setups und Methoden bieten sich an
Rechtslage beachten
Nicht immer geht das Endergebnis einer gesteigerten Leistung mit den jeweiligen Landesgesetzen konform. Problemlos sind solche Massnahmen, die nicht eintragungspflichtig sind, wie z.B. optisches Tuning. Bereits beim Einsatz eines kleineren Ritzels zum Beispiel, änderst du nichts an der Höchstgeschwindigkeit, jedoch ist dies nicht mehr Typenkonform. Tuningteile, die ein „Schweizer Zertifikat“ haben und offiziell zugelassen sind, werden dir keine Schwierigkeiten einbringen, sofern sie bei der Motorfahrzeugkontrolle (MFK) eingetragen wurden. Anders ist es, wenn du aus deinem Mofa eine Rakete baust. Das Frisieren kann dann nämlich auch den Verlust des Versicherungsschutzes zur Folge haben. Vorsicht ist also geboten.
Moderates Mofatuning für moderate Steigerung der Leistung
Ein probates Mittel ist das Stecktuning. Bei dieser Disziplin des Mofatunings werden einfach fertige Teile verbaut. Man nimmt also selbst keine Modifikationen an Teilen wie Zylinder oder Auspuff vor. Das Gegenteil des Stecktunings sind Methoden wie den Zylinder zu porten, den Überströmer oder Ansaugweg zu bearbeiten oder ähnliches.
Fürs Stecktuning muss man kein Schrauber mit überdurchschnittlichen Montagefähigkeiten sein. Es geht relativ schnell und bringt saubere Ergebnisse. Eine erste Massnahme könnte zum Beispiel das Tauschen des Schalldämpfers sein. Für kleines Sackgeld kannst du für dein Puch-Maxi-Mofa einen Racing-Auspuff, auch Sportauspuff genannt, erwerben. Meist kommt beim Mofatuning ein Resonanzauspuff zum Einsatz. Dieser spezielle Auspuff sorgt dafür, dass durch das Resonanzprinzip eine optimale Zylinderfüllung entsteht. Genauer gesagt wird die Abgas-Druckwelle am Gegenkonus des Auspuffs reflektiert. Die so entstehende Druckwelle sorgt dafür, dass eventuell entwichenes Frischgas wieder zurück in den Zylinder gedrückt wird. So wird der Zylinder auch von der Auslassseite her wieder mit Gemisch versorgt.
Eine weitere und unauffällige Tuning-Möglichkeit liegt im Bereich Antrieb. Durch das Tauschen von Ritzel und Kettenblatt könnt ihr ganz einfach die Beschleunigung und die Höchstgeschwindigkeit beeinflussen. Als Faustregel bei dieser Form des Mofatunings gilt: Je kleiner das Ritzel, desto höher die Beschleunigung. Allerdings gehen damit Verluste bei der Höchstgeschwindigkeit einher. Umgekehrt funktioniert diese Form des Mofatunings, wenn ihr die Grösse des Kettenrades verändert. Man kann es sich gut merken: Kleineres Ritzel oder grösseres Kettenrad ergibt eine verbesserte Beschleunigung zu Lasten der Höchstgeschwindigkeit. Grösseres Ritzel oder kleineres Kettenrad ergibt eine höhere V-max zu Lasten der Beschleunigung. Keine wilde Sache also, die Sache mit dem Antrieb.
Leistungssteigerung mit dem richtigen Setup für Zylinder und Vergaser
Beim Mofatuning für den Motor sollte das Hauptaugenmerk auf Zylinder und Kurbelwelle liegen, denn speziell hier lässt sich mit einfachem Stecktuning einiges an Leistungszuwachs erreichen. Der Plan ist relativ simpel: Mehr Hubraum führt zu mehr Leistung. Wenn du dir einen speziellen Rennzylinder besorgst, lässt sich der Hubraum auf bis zu 75 cm³ erhöhen.
Für diese Methode des Mofatunings musst du aber zunächst den Motor komplett ausbauen. Keine Angst, es ist einfacher als man denkt. An einem Puch-Maxi-Mofa lässt sich die Montage veranschaulichen und ist besonders leicht durchzuführen. Das Kraftwerk des Töfflis ist nämlich mit gerade mal drei Schrauben befestigt. Hast du das Antriebsaggregat vor dir, löst du zunächst die Schrauben des Zylinderkopfes und nimmst den Zylinder ab. Im Anschluss baust du den Kolben aus.
Der Zusammenbau, nachdem du den Rennzylinder eingebaut hast, dürfte dich auch nicht vor grosse Probleme stellen. Alles in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen. Allerdings ist es damit noch nicht ganz getan. Damit diese Methode des Mofatunings ihren Effekt zeigt, ist die richtige Abstimmung das A und O. Das gilt vor allem für den Vergaser. Aber wie geht das? In den allermeisten Fällen reicht es, die Hauptdüse zu tauschen. Grundvoraussetzung ist allerdings eine perfekt eingestellte Zündung, sonst wird das nix. Um die richtige Bedüsung zu ermitteln, kannst du dich an folgender Formel orientieren: Vergaserquerschnitt x 5 = Grösse der Hauptdüse. Du hast einen 16er Vergaser? Dann solltest du eine 80er Hauptdüse ausprobieren. Sie kann aber auch ein bisschen kleiner ausfallen.
Nun beginnt das Austesten. Aber mit Vorsicht und einem Ohr am Motor. Fährt dein Hobel, aber zieht schlecht, dann ist die Hauptdüse zu gross oder zu klein gewählt. Um das genauer festzustellen, ziehst du am besten den Choke. Läuft dein Töffli dann besser, ist die Düse zu klein. Eine kleine Düse führt nämlich dazu, dass das Gemisch mager ist, also der Spritanteil zu gering ist. Durch das Ziehen des Chokes wird das Gemisch fetter. Läuft dein Mofa immer schlechter, je höher die Drehzahl wird, dann ist die Düse zu gross. Denn eine grosse Düse führt zu einem fetten Gemisch mit zu hohem Spritanteil.
Abstimmung der einzelnen Komponenten
Wenn du deinen Motor getunt hast, solltest du auf jeden Fall den Austausch der Kurbelwelle überdenken. Und wenn du einen Racing Vergaser verbaut hast, dann vergiss nicht, auch einen Racing Luftfilter zu verwenden, denn der liefert dem speziellen Vergaser genügend frische Luft. Beim Mofatuning ist es wichtig, die einzelnen Komponenten aufeinander abzustimmen. Das kann auch Teile wie den Lenker betreffen. Denn natürlich verändern sich durch das Mofatuning auch die Fahreigenschaften deines Töfflis. Auch alle anderen Baugruppen müssen aufeinander abgestimmt sein. Verbaust du einen grösseren Zylinder und Kolben, dann musst du auch die Kurbelwelle anpassen. Dies hat wiederum veränderte Steuerzeiten zur Folge, daher muss auch die Zündung perfekt eingestellt werden.
Dann müsst ihr den Vergaser abstimmen. Vorher aber nicht vergessen, den optimalen Luftfilter zu verbauen. Und auch Übersetzung und Auspuff müssen sich in das Gesamtbild fügen. Nur wenn ihr bei der Abstimmung der Baugruppen ganz penibel vorgeht, könnt ihr den optimalen Fahrspass aus eurem Hobel herausholen. Racing at it’s best, quasi. Mofatuning ist kein Hexenwerk, gerade auch beim Puch Maxi nicht.
_________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Bildquelle:
Bild Polizeikontrolle: Racle Fotodesign – stock.adobe.com
Weitere lässige Artikel
Den Tank entrosten
Anhänger fürs Töffli