Mono- und Varioantrieb bei Piaggio-Töfflis

Mono- und Varioantrieb bei Piaggio-Töfflis
In der Garage

Was beide Varianten unterscheidet

Die Piaggio-Perlen Ciao, Bravo oder SI begeistern nicht nur optisch, auch bei ihrer Konstruktion liessen sich die Ingenieure aus Pontedera einige Raffinessen einfallen. Zu den Besonderheiten der italienischen Töfflis zählt neben dem Keilriemen, der bei der Ciao-, SI, Boxer und Bravo-Serie die Antriebskette ersetzt, auch das Variomatik-Getriebe, mit dem die Modelle oft werkseitig ausgestattet wurden. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen dem Varioantrieb und dem Monoantrieb? Wie funktioniert der jeweilige Antrieb und was sind die jeweiligen Vorteile der beiden Varianten?

Konstruktionsbedingte Besonderheiten der Italo-Hödis

Zunächst möchten wir dir einen kurzen Überblick über die Gemeinsamkeiten und Funktionsweisen der beiden Antriebsarten geben. Es besteht übrigens durchaus die Möglichkeit, einen Monoantrieb auf Variomatik umzubauen, sofern du das möchtest. Dazu solltest du jedoch genau über die Bauweise und den Aufbau informiert sein. Sowohl beim Mono- als auch beim Varioantrieb verwendet Piaggio bei Mofas in der Regel den sogenannten Riemenantrieb.

Im Gegensatz zu den meisten Mofas anderer Hersteller, die mittels Kette angetrieben werden, sind die Modelle der Italiener im Betrieb daher sehr leise. Darüber hinaus reagiert der Riemen bei einem Lastwechsel deutlich leichter und ist wesentlich wartungsärmer, als das bei einer Antriebskette der Fall ist. Zudem verursacht er ausser etwas Gummiabrieb nahezu keine Verschmutzungen am Töffli, denn für den Riemen sind keinerlei Schmiermittel erforderlich, die bei anderen Mofas gerne mal für Schmutzspuren sorgen.

Piaggio Keilriemen

Funktionsweise der Vario-Kupplung

Beim Varioantrieb handelt es sich um eine sogenannte Fliehkraft-Kupplung, die vollautomatisch und stufenlos arbeitet. Ein grosser Vorteil dieser Antriebsart ist, dass sie eine effiziente Drehzahlverteilung ermöglicht. Hierdurch können die Mofas des italienischen Herstellers beeindruckende Spitzenleistungen erzielen. Dies ist vor allem während der Beschleunigung zu erkennen. Sie erfolgt bei einem Mofa mit Varioantrieb sehr viel schneller und zugleich gleichmässiger als bei einem Töffli mit Monoantrieb.

Die Vario-Kupplung überzeugt durch Leistung und Effizienz

Die Aufgabe von Gewichten und Kegelscheiben

Die Funktionsweise der Variomatik basiert auf der Zentrifugal- oder auch Fliehkraft. Hierzu sind im Variomat zwei sogenannte Kegelscheiben eingebaut, die zueinander beweglich auf einer Welle angeordnet sind. Zwischen den Scheiben befindet sich der Keilriemen, der für die Kraftübertragung sorgt. In der Regel bestehen die Kegelscheiben aus hochwertigem Aluguss und halten deswegen auch hohen Belastungen problemlos stand.

Die innere Kegelscheibe ist komplex geformt. Sie bildet das Gehäuse für die sogenannten Vario-Gewichte. Diese werden auch aus als Fliehkraft-Gewichte bezeichnet. Sie sind tonnenförmig ausgeführt und laufen innerhalb der Riemenscheibe in sogenannten Kulissen. Hierbei handelt es sich um genau definierte Laufbahnen. Die Gewichte sind dafür zuständig, unter Auswirkung der Fliehkraft die innere vordere Kegelscheibe aus der Welle zu verdrängen.

Piaggio Variomatik Gewichte

Bei diesem Vorgang wird der verfügbare Spalt für den Riemenantrieb immer schmaler, sodass er nach oben gedrängt wird und einen grösseren Radius erreicht. Da sich der Keilriemen jedoch nicht dehnen kann, muss der am vorderen Pully erhöhte Radius am hinteren wieder eingespart werden. Hierzu ist dort eine Gegendruckfeder zwischen den Scheiben montiert.

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Beim Varioantrieb bilden die sogenannte Wandler-Einheit und die Kupplung eine Einheit. Das herausragende Merkmal beim Varioantrieb ist, dass die Drehzahl immer ähnlich bleibt und sich quasi nur die Übersetzung des Getriebes ändert. Beim Anfahren wird mit dem Varioantrieb eine kurze Übersetzung genutzt. Je schneller sich die Variomatik dreht, desto länger wird die Übersetzung.

Piaggio-Variomatik

Funktionsweise des Monoantriebs

Auch beim Monoantrieb bei Piaggio-Töfflis handelt es sich um einen Riemenantrieb, jedoch kommt dieser ohne Wandler und Vario-Gewichte aus. Stattdessen wird beim Monoantrieb die hintere Riemenscheibe direkt auf das Getriebe montiert, was beispielsweise beim Piaggio-Ciao-Töffli der Fall ist. Der Monoantrieb ist im Vergleich mit dem Varioantrieb ganz leicht dadurch zu erkennen, dass eine flache Riemenscheibe verbaut ist und dass die Getriebewelle kaum aus dem Gehäuse herausragt.

Piaggio Monobetrieb Keilriemen

Trägere Beschleunigung

Beim Monogetriebe ist die Übersetzung des Antriebs immer gleich. Das bedeutet, dass dein Mofa durch eine stetige Steigerung der Drehzahl schneller wird, genauer gesagt sorgt die immer schnellere Drehung des Hinterrads für eine höhere Geschwindigkeit. Im Vergleich zum Varioantrieb ist der Beschleunigungsvorgang bei Monogetrieben merklich behäbiger. Mit einem Monoantrieb brauchst du deswegen deutlich länger, um die Endgeschwindigkeit deines Töfflis zu erreichen. Dies liegt schlicht daran, dass nicht für jeden Drehzahlbereich die effizienteste Übersetzung genutzt werden kann.

Piaggio Ciao von Stefu

Pluspunkte des Monoantriebs

Ein Vorteil des Monoantriebs besteht darin, dass sich Reparaturen und Anpassungen deutlich einfacher vornehmen lassen, als das beim Varioantrieb der Fall ist. Will man bei der Vario-Variante Anpassungen vornehmen, ist es oft erforderlich, dass die Gewichte komplett neu abgestimmt werden, was Zeit und Erfahrung erfordert.

Beim Monoantrieb besteht dagegen die einfache Möglichkeit, zum Beispiel die originale Kupplung durch eine mit grösserem Innendurchmesser zu tauschen. Ausserdem kann durch den Tausch der hinteren Scheibe unkompliziert eine effektivere Übersetzung und somit eine höhere Endgeschwindigkeit erzielt werden.

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Ist ein Umbau von Monoantrieb auf Varioantrieb möglich?

Grundsätzlich besteht bei einem Piaggio-Mofa immer die Möglichkeit, es von Mono- auf Varioantrieb umzubauen. Dabei musst du jedoch unbedingt beachten, dass die einzelnen Komponenten der beiden Antriebsvarianten untereinander nicht kompatibel sind. Es müssen also stets alle Komponenten ausgetauscht werden, um einen funktionsfähigen Antrieb zu erhalten. Eine gute Nachricht gibt es jedoch für alle umbauwilligen Töfflimeitli und Töfflibuebe: Die Kurbelwelle ist bei beiden Antriebsarten gleich und muss daher nicht getauscht werden.

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