Rixe-Sachs-Töfflis

Rixe-Sachs-Töfflis
MOFAGESCHICHTE

Markante Klassiker im Porträt

Wer heute ein gut erhaltenes Rixe-Töffli, etwa ein Libelle- oder ein Tourismo-Mofa sein Eigen nennen darf, ist ein echter Glückspilz. Denn die markanten und anmutigen Töfflis des deutschen Herstellers gelten mittlerweile als echte Klassiker. In der Schweiz erfreuten sich die Modelle der Marke aus dem Bielefelder Stadtteil Brake grosser Beliebtheit. Doch leider sieht man heute nur noch sehr selten ein Libelle- oder ein Tourismo-Töffli auf Schweizer Strassen. Das ändert aber nichts daran, dass diese Modelle bis heute für viele Töfflimeitli und Töfflibuebe unvergesslich sind. Wir erinnern und erzählen dir die Geschichte der Marke Rixe sowie der beliebtesten Bielefelder Töffli-Modelle.

Rixe: der Mofa-Spezialist aus Bielefeld

Die Firma Rixe wurde im Jahr 1922 im Bielefelder Stadtteil Brake gegründet. Das Unternehmen konzentrierte sich zunächst auf die Herstellung von Velos, wandte sich aber schon bald der Produktion von motorisierten Zweirädern zu. Vor allem während des Motorradbooms in den 1950er-Jahren wurde Rixe für qualitativ hochwertige und besonders elegante Zweiräder bekannt. Zu dieser Zeit begann das Unternehmen auch, erste Klein- und Leichtkrafträder herzustellen.

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Als Mitte der 1960er-Jahre die goldenen Jahrzehnte der Töfflikultur anbrachen, lancierte die Firma das erste Rixe-Töffli. Es war die Geburtsstunde der bis heute bekannten und beliebten Libelle, die sich zu einem echten Verkaufsschlager entwickelte. Mit der Libelle und anderen Neuentwicklungen, wie dem Tourismo-Töffli, war die Marke bis in die 1980er Jahre sehr erfolgreich. Doch das Ende der goldenen Mofa-Ära, das sich ab Mitte 1980er abzeichnete, bedeutete auch für Rixe einen Absatzrückgang im Zweiradsektor, der dazu führte, dass das Unternehmen im Jahr 1985 Insolvenz anmelden und sein Werk infolgedessen schliessen musste.

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Das Rixe-Töffli Libelle: filigraner Klassiker mit einzigartigem Design

Schon mit dem ersten Töffli konnte die Marke einen grossen Wurf landen. Denn durch die langjährige Erfahrung von Rixe bei der Herstellung motorisierter Zweiräder konnte die Zweiradschmiede aus Barke mit der Libelle ein Modell auf den Markt bringen, das von Beginn an voll überzeugte. Ein Erfolg, den damals nicht jeder Wettbewerber verbuchen konnte, denn viele Premieren-Töfflis anderer Zweiradschmieden waren mitunter doch recht wacklig unterwegs und litten an Kinderkrankheiten.

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Erstes Modell für den Schweizer Markt

Im ersten Töffli der Marke, das speziell für die gesetzlichen Rahmenbedingungen in der Schweiz ausgelegt war, wurde ein Motor von Sachs mit stehendem Zylinder und Gebläsekühlung verbaut. Stapellauf des Mofas, welches einen markanten, starren Rahmen aufwies, war im Jahr 1965. Dieser Rahmen zog mit seinem ansprechenden, sehr filigranen Design die Blicke auf sich. Noch heute begeistert die charakteristische Formgebung der Libelle Töfflimeitli wie auch Töfflibuebe. Das Mofa war sowohl mit 1-Gang-Handschaltung als auch in einer Automatikversion erhältlich und leistete 0,8 PS. Bereits die Ur-Version der Libelle war mit einer komfortablen Vorderradgabel ausgestattet. Nach der ersten Modellpflege im Jahr 1968 kam auch eine Version mit Hinterradfederung auf den Markt.

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Rahmenupdate und kleinere Räder in den 1970er-Jahren

Im Jahr 1970 erfolgte die erste grundsätzliche Überarbeitung der Modellreihe. Dabei wurde der Rahmen modernisiert und angepasst. Aufgrund der zahlreichen technischen Neuerungen ein längst überfälliger Schritt, denn der Mofarahmen der Rixe-Modelle basierte zu diesem Zeitpunkt noch auf den Kleinkrafträdern der Marke aus den 1950er Jahren. Ausserdem stattete man die neuen Varianten nun mit 21-Zoll-Rädern aus, während die Vorgänger noch auf 22-Zoll-Pneus über die Strassen rollten. Es waren zudem andere Farben erhältlich und der Tank kam seitdem in einer sportlichen, teilverchromten Optik daher. Den Antrieb leistete jedoch weiterhin der bewährte gebläsegekühlte Sachs-Motor.

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Die GT Version der Libelle und Einführung des Tourismo-Töfflis

Im Jahr 1972 schliesslich erschien die GT Version der Libelle. Sie verfügte zum ersten Mal über einen Pressstahlrahmen und wurde ausschliesslich mit dem neuen Sachs 1-Gang-Motor geliefert, der über einen liegend montierten, fahrtluftgekühlten Zylinder verfügte. Ab dem Modelljahr 1974 wurden auch die Motoren 504 und 505 des gleichen Herstellers in den Mofas von Rixe verbaut. Ab dem Jahr 1975 wurde der Name „Libelle“ als eine Art Überbezeichnung für alle Töfflis der Bielefelder Mofaschmiede verwendet. So kommt es, dass auch das neue Mofa-Modell Tourismo, das ab 1974 auf den Markt kam, mitunter als Libelle bezeichnet wird. Das Tourismo-Töffli wurde später, nämlich im Jahr 1978, im Rahmen einer Modellpflege noch einmal aufgewertet. Es erhielt zu diesem Zweck unter anderem Gussfelgen sowie Schutzbleche aus Edelstahl. Darüber hinaus spendierte Rixe dem Töffli einen grossen Scheinwerfer, Blinker und ein Cockpit mit Zündschloss.

Rixe-Aufkleber-Tank-Set

Zusätzlich wurde im Jahr 1972 das Modell High Sport als neues Top-Mofa von Rixe etabliert. Es war die Antwort des Herstellers auf das sehr erfolgreiche Hobby-Rider-Töffli von Hercules und lehnte sich auch designmässig an dieses Modell an. Werkseitig ausgestattet war das High-Sport-Töffli mit einem 50-2 MLC Motor, der 1,5 PS Leistung brachte und über eine Gebläsekühlung verfügte.

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Echte Klassiker mit Potenzial für die Zukunft

Auch wenn bis zur Schliessung des Unternehmens im Jahr 1985 noch einige weitere Mofa-Modelle folgten, die mehr oder weniger erfolgreich am Markt platziert werden konnten, waren es doch vor allen die Modelle Libelle und Tourismo, die den Erfolg der Marke im Mofa-Segment begründeten. Und das zu Recht! Denn was das Design und Verarbeitung angeht, setzten diese beiden Modelle in ihrer Zeit echte Massstäbe.

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