Rostentfernung am Töffli

Rostentfernung am Töffli
In der Garage

Korrosion vermeiden und bekämpfen

Rost am eigenen Mofa ist für viele Töfflimeitli und Töfflibuebe ein Schreckgespenst. Denn die Korrosion am Töffli ist nicht nur ein unschöner Makel, der die Optik empfindlich stört, sondern kann unbehandelt zu ernsthaften Schäden an deinem Hödi führen.

Welche unterschiedlichen Strategien es bei der Rostentfernung gibt, welches Werkzeug du benötigst und wieso die gründliche Reinigung deines Töfflis die beste Rostprophylaxe ist, erklären wir dir in diesem Artikel.

Welche Bereiche am Mofa sind besonders gefährdet?

Die meisten Mofas haben Jahrzehnte auf dem Buckel und erweisen sich trotz ihres Alters als treue Begleiter im Alltag und in der Freizeit. Unvermeidlich ist aber leider, dass der Zahn der Zeit auch an den geliebten Fahrzeugen nagt. So ist es kein Wunder, dass die ein oder andere Roststelle auftritt. Solltest du bei deinen Wartungsarbeiten so eine Stelle entdecken, dann darfst du nicht untätig bleiben und musst dein Fahrzeug vor weiterer Schädigung durch Korrosion schützen. Denn wenn Bauteile aus Eisen oder Stahl erstmal angefangen haben zu rosten, schreitet dieser Prozess immer weiter voran. Der Sauerstoff in der Luft, Eisenatome und Feuchtigkeit führen zu dieser chemischen Reaktion. Alle Teile deines Mofas, die mit Wasser und Feuchtigkeit in Kontakt kommen, sind potenziell betroffen.

Leider kann man nicht jedes Mofa retten

Bei der Pflege und Wartung deines Hödis ist es deswegen wichtig, dass du unbedingt alle versteckten Ecken, Winkel und Kanten vom Schmutz befreist, denn hier hält sich die Feuchtigkeit besonders hartnäckig. Spezielles Augenmerk bei der Rostentfernung am Mofa solltest du auf den Rahmen richten, weil er als tragendes Teil für die Sicherheit des Fahrers eine zentrale Rolle spielt. Weitere Teile, die häufig rosten, sind die Kette, Schutzbleche, Felgen und Speichen. Verlässt ein Fahrzeug die Fabrik, sind die Oberflächen durch eine durchgehende Schicht aus Lack oder Chrom geschützt. Im Laufe der Zeit wird diese Schutzschicht durch Steinschlag, Stürze oder andere Einflüsse jedoch in der Regel beschädigt, sodass dein Töffli anfälliger für Rostfrass wird.

Es lohnt sich, sein Mofa in einem guten, rostfreien Zustand zu halten

Im Zusammenhang mit dem Thema Rostentfernung taucht auch regelmässig der Begriff Flugrost auf. Ursprünglich stammt dieser Begriff aus dem Bereich der Eisenbahn. Bei den Bremsen alter Waggons entsteht Eisenstaub, der an der Luft korrodiert und als rostiger Niederschlag die Umgebung verfärbt. Heute hat sich der Begriff als Synonym für beginnende Korrosion etabliert. Entdeckst du eine Roststelle am Rahmen oder der Felge, stehen fachmännische Rostentfernung und anschliessender Schutz der betroffenen Stellen auf dem Wartungsprogramm.

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Rostentfernung am Mofa – so gehst du vor

Zunächst musst du die Roststellen genauer unter die Lupe nehmen. Ist lediglich die Oberfläche angegriffen, kannst du möglicherweise mit einem rauen Lappen oder feinem Schmirgelpapier die hauchdünne Schicht Rost entfernen. Ist der Korrosionsprozess bereits fortgeschritten, musst du zunächst die abblätternden Partikel mit einer Bürste entfernen. Die Bürstenborsten sollten aber nicht zu hart sein. Nylon und Messing sind empfehlenswerte Materialien. Lose Teilchen und Staub musst du gründlich entfernen. Eine Rostentfernung ohne anschliessenden Schutz vor weiterer Korrosion wäre pure Kosmetik und darum nicht sinnvoll.

Es gibt verschiedene Strategien, die wir dir hier näher vorstellen:

Es gilt, nicht nur Rost und Dreck zu entfernen, sondern anschliessend auch das Metall zu schützen

1. Oberflächliche Rostentfernung, um die Patina zu bewahren

Dieses ist das einfachste Verfahren der Entrostung deines Mofas und die Arbeit ist schnell erledigt. Viele Mofas sind Oldtimer und ihre Besitzer und Besitzerinnen sind stolz auf das Alter ihrer Fahrzeuge. Insbesondere dann, wenn Rahmen, Felgen und Schutzbleche noch die originale Lackierung tragen, solltest du den Charme deines Oldies bewahren. In diesem Falle ist es mittlerweile üblich, lediglich den groben Rost zu entfernen.

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Anschliessend wird auf jede Roststelle ein Farbkriechöl mit dem Pinsel oder der Sprühdose aufgetragen. Das transparente Mittel verschliesst mikroskopisch kleine Öffnungen und schützt das Metall vor einem Fortschreiten des Korrosionsprozesses. Das Mittel sollten nicht zu dick aufgetragen werden. Die Roststellen bleiben sichtbar, aber können sich nicht weiter ausbreiten.

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2. Gründliche Rostentfernung und Status quo durch Versiegeln erhalten

Dieses Verfahren ist für nicht lackierte Teile wie Felgen und Speichen prädestiniert. Hier kommt es darauf an, den Rost sorgfältig zu entfernen, bis das blanke Metall freigelegt ist. Die erste Rostentfernung erfolgt mit der Bürste, dann kommt zunächst Schmirgelpapier mit gröberer und danach mit feinerer Körnung zum Einsatz. Ist der Staub entfernt, wird ein Kriechöl aufgetragen, das die Stelle vor weiterer Korrosion schützt.

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3. Rost vollständig entfernen und Teile neu lackieren

Ist der Rostfrass weit fortgeschritten, kommst du in den meisten Fällen aber nicht umhin, deinem Mofa eine frische Lackierung zu verpassen. Bei der Rostentfernung und dem Anschleifen des Lacks gehst du wie beim vorher beschriebenen Verfahren schrittweise vor. Du solltest also zunächst Schmirgelpapier mit grober Körnung verwenden und dann schrittweise auf feineres Papier umsteigen. Je nach Fläche und Grad der Verrostung bietet sich auch die maschinelle Abschleifung an. Nach gründlicher Reinigung wird der neue Lack in dünnen Schichten aufgetragen. Bei Teillackierungen tritt jedoch häufig das Problem auf, dass sich der Farbton des Lacks im Laufe der Zeit verändert. Selbst wenn du Lackdosen mit gleicher RAL-Nummer kaufst, musst du damit rechnen, dass im direkten Vergleich ein Farbunterschied zu erkennen ist.

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Mit viel Fingerspitzengefühl gelingt die Rostentfernung an Chrom-Teilen

Ein heikler Punkt sind rostige Stellen auf verchromten Bauteilen. Hier sind die unschönen Stellen besonders auffällig. Darum musst du deutlich vorsichtiger zu Werke gehen. Weil auf der glänzenden Oberfläche Schleifspuren sofort ins Auge fallen, musst du unbedingt hochwertige, speziell für dieses Material vorgesehene Schleifmaterialien, Reinigungs- und Pflegemittel verwenden.

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Rostentfernung mit Cola und Chrom putzen mit Alufolie – Mythos oder nützlicher Tipp?

Bestimmt hast du schon einmal den Tipp bekommen, es doch einmal mit Cola und Alufolie zu versuchen. Es heisst, die braune Brause würde Eisenphosphat enthalten. Die Eisen-Ionen können sich mit den Phosphaten verbinden und auf diese Weise den Rost entfernen. Speziell für Chromteile gilt das Putzen mit Alufolie als Geheimtipp. In diesem Falle reagiert das Aluminium mit Eisen-Ionen und diese würden dann, so ist die Meinung der Verfechter dieses Verfahrens, auf der Oberfläche nicht mehr haften können. Andere sehen dieses Verfahren kritisch, weil nach ihrer Kenntnis gleichzeitig Chrom-Ionen reduziert werden. Die Chromoxidschicht wird dadurch dünner. Diese luftundurchlässige Schicht ist es jedoch, die verchromten Teilen zuverlässigen Korrosionsschutz bietet.

Unsere geliebten Töfflis verdienen einfach, dass wir sie maximal gut pflegen

Nicht nur aus ästhetischen Gründen: Das Entfernen von Rost erhöht deine Sicherheit

Ein chromglänzendes, blitzsauberes Mofa ist ein Anblick, bei dem jeden Töfflimeitli und jedem Töfflibuebe warm ums Herz wird. Die sorgfältige Entfernung des Rostes am Mofa und das anschliessende Versiegeln der Oberflächen ist jedoch nicht nur aus Gründen der Optik, sondern auch aus Sicherheitsgründen wichtig. Hat der Rost bereits grosse Löcher in den Rahmen oder die Schutzbleche gefressen, wird die Wiederinstandsetzung möglicherweise ziemlich teuer, weil das betroffene Teil durch Rostentfernung und Versiegelung nicht mehr zu retten ist und Ersatz beschafft werden muss.

Bildquellen:
Beitragsbild: Goericke Pelikan von Fabian
2 Maxi Puchs: von Mathias für Mofakult

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