Wann sollte man den Zündkerzenstecker wechseln?
So gehst du Schritt für Schritt beim Wechsel vor
Doch leider kommt es nur zu oft vor, dass der Hobel bockt. Gibt es also immer mal wieder Zündaussetzer, springt das Mofa überhaupt nicht an oder lässt sich beim Starten ewig bitten, beginnt die – leider ziemlich nervige und zeitraubende – Suche nach dem Fehler. Eine typische Fehlerquelle sind dabei kaputte Zündkerzenstecker. Wie du diesem Defekt auf die Spur kommst und bei einem erforderlichen Austausch am geschicktesten vorgehst, erklären wir dir in diesem Artikel.
Unscheinbar und anfällig, aber von entscheidender Bedeutung
Weil bei Problemen mit der Zündung deines Töfflis mehrere Verdächtige von der Zündkerze bis zur möglicherweise nicht korrekten Einstellung des Vergasers oder des Zündzeitpunktes infrage kommen, erfordert die Fahndung nach der Fehlerquelle Spürsinn und reichlich Geduld.
An die Kontrolle der Zündkerze bzw. des Zündkerzenbilds wird jedes Töfflimeitli und jeder Töfflibuebe, das oder der sich ein wenig mit der Technik seines Töfflis beschäftigt, sofort denken. Dieser Check ist simpel und lässt sich schnell bewerkstelligen. Ist die Kerze offensichtlich in Ordnung und das Zündkerzenbild rehbraun, wie es sein sollte, bleibt dir nichts anderes übrig, als weiterzusuchen. Dass es am Zündkerzenstecker liegen könnte, wird bei der Fehlersuche häufig nicht als Erstes ins Kalkül gezogen. Das mag möglicherweise daran liegen, dass dieses unscheinbare Teil oft einfach übersehen wird.
Der grundlegende Aufbau der Zündanlage deines Hödis
Wie die Zündanlage eines Mofas ungefähr funktioniert und welche Aufgaben die einzelnen Bauteile haben, ist schnell erklärt und noch keine Raketenwissenschaft. Damit der Verbrennungsmotor läuft, muss das vom Vergaser deines Töfflis bereitgestellte und im Motor verdichtete Gemisch aus Kraftstoff und Luft im Motorzyklus zum optimalen Zeitpunkt gezündet werden. Der notwendige Zündfunke entsteht zwischen den Elektroden der Zündkerze. Die zur Funkenbildung erforderliche Hochspannung liefert die Zündspule.
Volle Leistung kann der Motor aber nur bringen, wenn der Zündzeitpunkt richtig eingestellt ist. Ist der Zündfunke schwach oder kommt es zu Zündaussetzern, muss das jedoch nicht zwangsläufig bedeuten, dass die genannten Bauteile defekt sind. Nicht selten liegt das Problem an einem verschlissenen Kerzenstecker oder Zündkabel, die ebenfalls wichtige (und durchaus verschleissanfällige) Teile der Zündanlage sind.
Welche Aufgabe haben Zündkerzenstecker und Zündkabel?
Diese beiden Bauteile stellen die elektrische Verbindung zwischen Zündspule und Zündkerze her. Weil sie beim Fahren mechanisch und thermisch stark beansprucht werden, versprödet das Material im Laufe der Zeit und es bilden sich möglicherweise feine Risse. Problematisch sind ebenfalls Knicke im Kabel oder durchgescheuerte Stellen. Treten solche Schäden an einem Mofa auf, sind sie in vielen Fällen für Zündaussetzer oder andere Probleme im Bereich der Zündung verantwortlich.
So wechselst du den Zündkerzenstecker
Glücklicherweise gehören Zündkerzenstecker zu den Ersatzteilen, die das Budget nicht übermässig strapazieren. Ein Austausch eines defekten Teils in diesem Bereich ist also keine grössere Investition und lässt sich problemlos selber durchführen.
Hast du dich für einen passenden Stecker entschieden, steht dem Austausch nichts mehr im Wege. Der Zeitaufwand für den Stecker-Wechsel ist auch für wenig erfahrene Schrauber nicht hoch. Lege dir alles Werkzeug und Zubehör bereit, bevor du mit der Arbeit beginnst.
Was wird benötigt?
- Seitenschneider
- Zündkerzenstecker
- Zündkabel
- Zündkerzenschlüssel
Im ersten Schritt musst du den alten Zündkerzenstecker abziehen. Anschliessend wird das Kabel abgeschraubt. Dazu hältst du den Stecker mit einer Hand fest, während die andere Hand das Kabel herausschraubt. Weil das Ende der Zuleitung, das im Inneren des Zündkerzensteckers befestigt war, häufig beschädigt ist, solltest du dieses Stück mit dem Seitenschneider abtrennen. Falls die Zuleitung nach mehreren Wechseln zu kurz ist, muss ein neues Kabel her.
Ist das beschädigte Ende entfernt, wird der neue Stecker montiert. Das heisst, du hältst das Kabel mit einer Hand fest, während die andere Hand den Zündkerzenstecker mit leichtem Druck aufschraubt, bis ein Widerstand zu spüren ist. Dann wird der Stecker wieder auf die Kerze gesteckt. Beim Aufstecken ist häufig ein leichtes Knacken beim Überwinden des Widerstandes zu hören. Zu empfehlen sind Zündkerzenstecker mit einer Klemme, die das Herausrutschen des Kabels zuverlässig verhindert.
Falls die Zuleitung nach mehreren Wechseln zu kurz sein sollte, muss ein neues Kabel her. Alternativ ist es unkompliziert möglich, das Kabel zu verlängern. Das gelingt schnell und zuverlässig mit einer sogenannten Zündkabel-Verlängerung. Dieses Adapterstück besteht aus einem Kunstharz, das gegen Hitze, Säure und mechanische Beanspruchung resistent ist. Um die Zuleitung zu verlängern, musst du die zu verbindenden Kabelenden in das Adapterstück einführen und verschrauben.
Vorausschauendes Handeln erspart manchen Ärger
Die Zündung deines Töfflis gehört leider zu den störanfälligsten Baugruppen an deinem Hödi. Deswegen ist regelmässige Wartung und die Inspektion von Kerze, Kabeln und Zündkerzenstecker ein absolutes Muss. Pauschal lässt sich die Frage: ‚Wann solltest du den Zündkerzenstecker wechseln?‘ nicht beantworten, da die Art und Dauer der Nutzung sowie weitere Faktoren in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen.
Eines lässt sich mit Sicherheit sagen: Die oben beschriebenen Schäden an den wichtigen Teilen der Zündung entstehen nicht von einem Tag auf den anderen. Bemerkst du Risse oder Versprödungen des Materials, ist es auf jeden Fall empfehlenswert, Leitungen und Zündkerzenstecker auszutauschen. Willst du einen Oldie restaurieren oder planst du eine gründliche Instandsetzung eines strapazierten Fahrzeugs, ist es sinnvoll, die gesamte Zündanlage zu erneuern. Ist das erledigt, kannst du dich wieder voll ganz darauf verlassen, dass dein treuer Begleiter flott und zuverlässig arbeitet.
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